22. Februar 2015

TV Askania Bernburg sichert sich Ü40-Titel

Die Bernburger Askania-Oldies von der Traditionself standen am Samstag in der Bernburger Bruno-Hinz-Halle schon unter der Dusche und hatten ihren vermeintlichen zweiten Platz bei der achten Hallen-Kreismeisterschaft der Ü40 schon ausgewertet, da gab es im vorletzten Endrundenspiel noch eine nicht mehr für möglich gehaltene Wendung.

Die bis dahin so dominierenden Kicker von der Spielgemeinschaft Alsleben und Plötzkau, die alle bisherigen Spiele gewannen – auch das gegen Askania mit 1:0 – , benötigten in ihrem letzten Spiel gegen die SG Baalberge/Bebitz nur noch einen Zähler, um sich bei ihrer ersten Teilnahme gleich den Titel zu sichern. Doch der Neuling machte seine Rechnung ohne den späteren Fünften. Trotz 1:0-Führung unterlag das Team von Alfred Rucks mit 3:5 und verspielte so die schon fast sicher geglaubte Hallenmeisterschaft an den nun sechsfachen und neuen Titelträger TV Askania.
„Die Enttäuschung über die verpasste Meisterschaft ist schon groß, aber mit dem zweiten Platz bei unserer ersten Teilnahme können wir auch zufrieden sein“, sagte Plötzkaus Spieler Matthias Koppehl. „Warum wir den Titel noch verspielt haben, weiß ich nicht. Wir haben wohl zu viel nachgedacht, was wenn passieren würde und waren im Kopf nicht ganz frei.“ Auch Trainer Rucks hatte zu den Gründen der Niederlage im letzten Spiel keine richtige Erklärung: „Wir waren nicht mehr so stark. Bei uns ging einiges drunter und drüber.“

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TV Askania Bernburg sichert sich den Ü40-Hallentitel | Foto: Frank Krella

Eines ehrt beide, dass sie das Fehlen von Oleg Derkach nicht als Ausrede hervor holten. Der Schackstedter Gastspieler war bis dahin die zentrale Schaltfigur im Spiel des Meisterschafts-Zweiten, musste jedoch aus privaten Gründen das Turnier vor dem Spiel gegen Baalberge/Bebitz verlassen. „Dass sich Alsleben das Ding noch nehmen lässt, damit haben wir nicht mehr gerechnet. Wir hatten uns schon umgezogen, da wir nicht mehr mit einem Siegerfoto rechneten. Das Fehlen von Derkach war wohl ein wichtiger Fakt“, sagte ein überraschter, aber sehr erfreuter Askania-Trainer Uwe Felgenträger. Der schnürte selbst die Schuhe, da es doch einige personelle Engpässe gab. So musste Jens Taubel für den kurzfristig erkrankten etatmäßigen Torwart Thomas Beume in den Kasten und machte seine Sache so gut, dass er von den Mannschaften zum besten Torhüter der Endrunde gewählt wurde. „Jens war ein starker Rückhalt. Aber auch Achim Held spielte ein starkes Turnier. Auf ihn war wie immer Verlass“, lobte Felgenträger beide Spieler. Held spielt eigentlich bei den Alten-Herren von Askania und half in der „Traditionself“ nur aus. Mit vier Toren im letzten Spiel schoss sich Robby Beck noch mit sieben Toren zum Torschützenkönig.

Am Ende hatte der TV Askania ein Plus von drei Toren gegenüber Alsleben/Plötzkau. Ohne die SG Baalberge/Bebitz wäre aber der Titel aus eigener Kraft diesmal nicht möglich gewesen. Zum „Meistermacher“ avancierte der Bebitzer Heiko Tilz mit drei Toren im Spiel gegen Alsleben. „Dass ich drei Tore mache, ist für mich zwar schön, für die Mannschaft kamen sie aber zu spät“, sagte Tilz und sprach den verpassten dritten Platz an: „Wenn wir zu Beginn gegen Biendorf und Preußlitz bessere Ergebnisse erzielen, wäre Platz drei drin gewesen. Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert und sind erst zum Schluss wach geworden.“

Diesen dritten Platz hat sich die Spg Neugattersleben/Hohenerxleben mit einem Tor mehr vor dem punktgleichen Vorjahresvize Kleinmühlingen/Zens gesichert. Entscheidend war der 3:2-Sieg im abschließendem Turnierspiel gegen Biendorf. Bis dahin hatten noch neben Baalberge auch Biendorf bei einem Sieg sowie Kleinmühlingen/Zens bei einem Remis zwischen Baalberge/Bebitz und Biendorf noch die Hoffnung auf den dritten Pokal hinter den souveränen Ersten und Zweiten. VfB-Keeper Falko Karls: „Wir sind sehr zufrieden. Unser Maximalziel war Platz drei. An eins und zwei haben wir nie gedacht.“

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Mario Katte (Kleinmühlingen/Zens) bester Spieler, Jens Taubel (Askania) bester Torwart,  Robby Beck (Askania) erfolgreichster Torschütze mit 7 Toren (v.l.) | Foto: Frank Krella

Enttäuschung dagegen bei den Grün-Weißen von Kleinmühlingen/Zens und Abteilungsleiter sowie Spieler Oliver Kaiser: „Nachdem wir im Vorjahr Zweiter waren, hatten wir uns diesmal schon etwas mehr als Platz vier
ausgerechnet. Aber bei uns hat die Kraft und Kondition gefehlt. Dass wir  alle ein Jahr älter geworden sind, hat sich bemerkbar gemacht.“ Ohne „Pokal“ fuhr der TSV aber nicht nach Hause. Das Duell der besten Spieler entschied Mario Katte gegen Derkach, der damit seinen „Titel“ aus dem Vorjahr verteidigte.

Askania Bernburg
Jens Taubel – Ralf Zieger, Henry Schachner (2 Tore), Robby Beck (7 Tore – Torschützenkönig), Joachim Held, Enrico Pietsch (1), Ingo Gorzinsky (2), Ralf Wegener (3), Uwe Felgenträger (1), Steffen Pirle (2)

Alsleben/Plötzkau
Jens Rott – Andreas Schmidt (4), Matthias Koppehl, Rainer Heinecke (1), Thomas Kirsten (1), Sven Lehmann (5), Mark Becker (5), Ronny Börsch (2), Oleg Derkach (3)

Neugattersleben/Hohenerxleben
Falko Karls – Gilbert Danziger, Thomas Gräber, Martin Rabe (1), Hans Wille, Sven Schrader, Holger Gomolluch (6), Andreas Spach, Michael Spach (2)

Kleinmühlingen/Zens
Dirk Hädicke – Andreas Hellige, Dirk Brandt, Frank Schmidt (3), Sven Bertram (1), Mike Brösel (2), Mike Ochsendorf, Oliver Kaiser, Mario Katte (6)

Baalberge/Bebitz
Harry Streitz – Bernd Becker (1), Daniel Mohs, Michael Grumbt (3), Veiko Paulmann, Mario Wiesek (1), Detlef Stadie (1), Heiko Tilz (3), Siegfried Marks, Albrecht Bahn

Biendorf
Heiko Vatthauer – Sven Vatthauer (2), Karsten Meyer (3), Falk Nebel (4), Axel Thiele (2), Frank Finze, Dirk Rathmann, Hans-Jürgen Fiedel, Uwe Cisewski

Preußlitz/Cörmigk
Lutz Schmidt – Rolf Götze, Uwe Weber, Siegbert Kipka, Axel Koch, Detlef Dreilich (1), Thomas Kleeblatt (1), Bernd Kümmel (3)

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