6. Dezember 2021

Ehrenamtssieger 2021

Ehrenamtssieger 2021

 

Am 5. Dezember ist der jährliche Tag des Ehrenamtes in der Bundesrepublik. Damit soll von staatlicher Seite die ehrenamtliche Arbeit von mehreren Millionen Bürgern bundesweit gewürdigt werden. Denn das Ehrenamt ist sicherlich eine wichtige Säule in unseren gemeinsamen Zusammenleben und ohne diese würde vermutlich vieles im öffentlichen Leben nicht funktionieren. Gerade der jetzigen schwierige Zeit der Pandemie, die nun schon fast zwei Jahre unser Leben mitbestimmt, hat das Ehrenamt vielen Bürgern sicherlich Mut gegeben. Auch wenn es in Ebenen viele Einschnitte und schwere Ereignisse zu verarbeiten waren.

Der DFB und seine Gliederungen bis in die Kreisverbände haben sich schon früh dieser Bewegung angeschlossen. So auch der KFV Fußball Salzland, seit seiner Gründung 2007. Dabei wurde jährlich in würdiger Form eine Ehrungsveranstaltung durchgeführt. Aber auch schon die drei Vorgängerkreise, Aschersleben/Staßfurt, Bernburg und Schönebeck, waren als sie noch eigenständig waren dabei. So begann der KFV Fußball Bernburg bereits 1997 mit den Ehrungen und erster Sieger war Max Rozynek, damaliger Chef von Schwarz/Gelb Bernburg. Erster Sieger im ehemaligen KFV Fußball Aschersleben/Staßfurt der damit erst 2000 begann war Lutz Schnitzker, damals Vorsitzender des SV 09 Staßfurt. Er wurde am Ende gar so gewürdigt, dass er zur bundesweiten Ehrung beim DFB vorgeschlagen wurde. Aus dem ehemaligen KFV Fußball Schönebeck waren leider keine Daten zu bekommen. Letzter kreislicher Sieger im Jahr 2019 war Reinhard Günther Vorsitzender des SSV Grün-Weiß Schadeleben. Denn 2020 setzte der Wettbewerb aus, weil die noch immer vorhandene Corona-Pandemie das öffentliche und gesellschaftlichen Leben recht lahm legte.

Doch im Sommer 2021 wurde der Wettbewerb vom DFB wieder gestartet und auch im KFV Fußball Salzland beteiligten 10 von derzeitig 71Vereinen an beiden Wettbewerben. Zwei Sportfreundinnen und acht Sportfreunde wurden für den Ehrenamtspreis 2021 vorgeschlagen. Leider nur zwei Ehrungsvorschläge gab es für das junge Ehrenamt (Fußballheld).
Als Sieger aus diesem Wettbewerb ging Nils Ole Schäfer (SV Wolmirsleben/Unseburg/Tarthun) hervor. Von Kindesbeinen an ist er Vereinsmitglied und war bis zur den B-Junioren aktiver Spieler. 2019 legte es dann die Schiedsrichterprüfung ab und ist seit dieser Zeit auch aktiv dabei. Leitet inzwischen Spiele bis zur Kreisliga. Trotz Studiums, außerhalb Wolmirslebens, steht er seinem Verein immer hilfsbereit zur Seite, ob bei Arbeitseinsätzen und Absicherung bei der Organisation von größeren Veranstaltungen.

Als zweiter Sportfreund wurde Vincent Müller (Einheit Bernburg) eingereicht. Mit seinen erst 14 Jahren ist er sicherlich ein wahrer Glücksfall für seinen Verein, in dem er als Bambini-Spieler begann. Bereits mit 11 Jahren legte er die Schiedsrichterprüfung ab und stieg als 12 jähriger aktiv ein. Leitet inzwischen bereits Großfeldspiele im Nachwuchsbereich und ist auch schon als SRA bis zur Landesklasse eingesetzt wurden. Zudem unterstützt er seinen Vater (Trainer im Einheit-Nachwuchsbereich) als Co-Trainer und ist auch stets für weitere gesellschaftliche Arbeit im Verein ansprechbar und und da, wenn er es zeitlich einrichten kann.

Unter den 10 von den Vereinen eingereichten Anträgen zum Ehrenamtspreis 2021 wurde Sebastian Schulz (Eintracht Peißen) als Sieger ausgewählt. Sebastian ist seit über einem Jahr der Abteilungsleiter Fußball im Verein. Hat aber bereits im Vorfeld dieser Funktion mehrere Jahre viel bewegt und es ist wieder Schwung bei den Rand-Bernburgern reingekommen. Denn vor einigen Jahren wurde oft im „Niemandsland“ Fußball gespielt und die Nachwuchsarbeit klappte fast nie. Man kann schon sagen Sebastian hat dem Verein wieder Leben eingehaucht. Fast noch höher zu bewerten ist aber sein Einsatz für die Mitteldeutsche Krebsforschung, vor allen über das von ihn ins Leben gerufene Team: „Schulle & Frieds“. So werden darüber Fußballveranstaltungen, Benefiz-Turniere und vielseitige Spendenaktionen zu Gunsten der Mitteldeutschen Krebsforschung organisiert. Zudem hat er Anfang 2021, als der Feldfußball ruhte, das erste E-Soccer-Turnier im Landkreis ins Leben gerufen und organisiert.

Dorian Reichelt (Union Schönebeck) belegte den Vize-Platz. Als Funktionär ist er über Jahre einer der wenigen konstanten in der Fußballabteilung seines Vereins. Er hielt nach der Fusion von SSC und SSV die Fußballabteilung mehrfach allein am Leben. Denn es gab mehrfach kurzfristige Rücktritte (Jugendleiter, Öffentlichkeitsarbeit u. ä.). Viel Kraft investierte er, vor allen als Motor, in den 2019 geschaffenen Kunstrasenplatz in Schönebeck.  Da er selbst Unternehmer ist wird von ihn auch ein erheblicher Zeitaufwand in das Sponsoring investiert. Dadurch gibt es doch einen recht guten Handlungsspielraum für den Verein. Als vor wenigen Monaten die Leitung der Union-Fußballabteilung auf drei Leute geschrumpft war, ist es nun wieder durch seinen persönlichen Einsatz gelungen eine aus 10 Sportfreunden bestehende und gut arbeitende Abteilungsspitze zu schaffen.

Seit 46 Jahren ist Lutz Schmidt (TSV Preußlitz) Vereinsmitglied und hat 50 Jahre aktiv in allen Altersklassen und Mannschaften des Vereins gespielt. Doch auch danach hat er sich nicht zur Ruhe gesetzt und legte vor drei Jahren erfolgreich die Schiedsrichterprüfung ab. Inzwischen leitet Lutz Spiel bis zur Salzlandliga und ist gar über das gesamte Wochenende einsatzfähig. Für ihn trifft es wohl vielsagend echt zu: „Einmal Fußball, immer Fußball“. Nachdem er Anfang 2021 in den Arbeitsruhestand wechselt, wurde das TSV-Sportgelände zu seinem neuen Arbeitsplatz. Er organisiert Arbeitseinsätze und verbringt auch viele Stunden allein für Aufräum- und Instandsetzung Arbeiten auf der Sportstätte und deren Umfeld. Sicherlich hat Lutz einen recht hohen Anteil, am „Schmuckkästchen“ : TSV-Sportplatz. Durch diese vielen Aktivitäten ist der dritte Platz beim Ehrenamtspreis 2021 wohl auch verdient.

Erfreulicher Weise wurden auch zwei Frauen für den Ehrenamtspreis 2021 vorgeschlagen.

Claudia Dagostino (SV Wolmirsleben/Unseburg/Tarthun) ist seit 20 Jahren ein Aktivposten im Verein und rutschte über die ehemalige Frauenfußballmannschaft des SV Wolmirsleben in die ehrenamtliche Tätigkeit. Seit gut 10 Jahren kassiert Claudia das Eintrittsgeld bei den Heimspielen des Verein, eine sicherlich nicht immer dankbare Aufgabe. Sie macht aber dann auch noch oft die Abrechnung mit den Schiedsrichtern. Dazu kommt bei ihr auch noch dass ihr das nein sagen schwer fällt und sie damit bei vielen Arbeitseinsätzen des Vereins aktiv dabei ist. Da sie noch die der Gastronomie tätig ist und da meist auch Wochenendarbeit anliegt, verdient ihr Einsatz auch eine hohe Wertschätzung.

Seit 1995 ist Ines Paul (SG Neuborna) Vereinsmitglied. Sie war damit viele Jahre aktiv in der Frauengymnastikabteilung des Vereins aktiv, meist nur als Sporttreibente. Doch als vor einigen Jahren bei den Rand-Bernburger die Schatzmeisterstelle nicht mehr besetzt werden konnte, übernahm sie auch noch Leitungsarbeit. Dies gelingt ihr seit fünf Jahren stets auf guten Niveau.

Als echten Vereinshandwerker kann man Ronny Felgenträger (Eiche Pobzig) bezeichnen. Denn bei der Umgestaltung des Sportplatzes und vor allen des Vereinsgebäudes brachte er viele von seinem handwerklichen Können ein. Dabei glich oft eine Herkulesaufgabe um vieles zu vollenden. Dazu musste Ronny auch seine gute Vernetzung zu Firmen und Händlern einbringen, um einen Baustillstand zu verhindern. Doch er bewältigt auch noch eine wichtige Leitungsaufgabe seit sechs Jahren als Schatzmeister des SSV Eiche. Ihm kommt sicherlich zu Gute, dass seine Familie diese ehrenamtliche Tätigkeit voll mitträgt und oft persönlich zurück stecken muss.

Schon im jugendlichen Alter, mit 14 Jahre, begann Philipp Herning (TSV Neundorf) seine ehrenamtliche Arbeit als Übungsleiter. So hatte er wesentlichen Anteil, dass die Nachwuchsarbeit des TSV wieder in Schwung kam. Denn um sie war es zu diesem Zeitpunkt nicht gut bestellt. Sprang dann auch immer ein, wenn es in anderen Teams des Verein klemmte. So auch schon recht früh beim TSV-Männermannschaft. Natürlich war er auch bei anderen Tätigkeiten im Verein dabei, wie bei der Sportstättenpflege u. ä. Seit 2020 ist Philipp auch Vorsitzender des TSV Neundorf. Mit seinen erst 27 Jahren dürfte er wohl einer der Jüngsten in Landkreis sein.

Mit Wolfgang Nollmeyer (Egelner SV Germania) wurde ein Urgestein des Vereins zur Ehrung 2021 vorgeschlagen. Nach seiner aktiven Zeit, noch bei der BSG Motor Egeln, legte er die Schiedsrichterprüfung ab und war bis 1994 dabei auch ein Aktivposten im Landkreis. Musste dann aber, berufsbedingt, einige Jahre kürzer Treten. Mit den Eintritt in die Rente, vor gut 15 Jahren, wurde er wieder aktiver mit seiner ehrenamtlichen Arbeit beim ESV. Er gehört seit dem einer Gruppe von älteren Mitglieder an, die sich wöchentlich einige Stunden mit der Pflege des Sportplatzes beschäftigt. So beim Mähen des Rasens, Pflege- und Instandsetzung Arbeiten der Außenanlage und des Sozialgebäudes. Beim Heimspieles des ESV steht er dem Verein zudem als Platzordner zur Verfügung und die ESV-Verantwortlichen setzen dabei noch einige Zeit auf ihn.

Als aktiver Fußballer war Andreas Rohrschneider (Blau-Weiß Etgersleben) in einigen Vereine seines Wohnortes unterwegs und machte danach auch eine kurze Verschnaufpause vom Fußball. Stieg dann 2017 aber wieder aktiv ein, diesmal aber als Übungsleiter und Blau-Weiß-Sportwart. Vor allen als als Nachwuchstrainer hatte es ihn voll gepackt. So konnte der gar 2021 die B-Lizenz als Trainer erfolgreich ablegen. Er schaffte dies als erstes Blau-Weiß-Mitglied. Dieses erlernte Wissen bringt er nun weiterhin aktiv in Nachwuchsmannschaften der SG Börde-Hakel erfolgreich ein. Mehr als agil war er aber auch bei der Umgestaltung der Blau-Weiß-Sportstätte, so sanierte der das Spielfeld. Nur Kenner der Szene wissen, dass dies sicherlich recht schwierig war. Betätigte sich aber auch in den Innenräumen des Sportplatzgebäudes. Doch mit dem Bau von fünf Holzhütten für Veranstaltungen auf dem Sportgelände, setzte er sich wohl jetzt schon ein Denkmal. Dabei stellte er oft sein sein Privatleben etwas weiter hinten an.

Eine mehr als positive Wandlung hat Marcel Wiedensee (Einheit Bernburg) genommen. Als aktiver Spieler, trotz sehr guter fußballerischer Veranlagung, war er von Trainern, Mitspielern und Schiedsrichtern oft schwer zu händeln. Beendete 2013 seine aktive Laufbahn und brauchte dann doch einige Zeit um sich in seinen Verein positiv einzubringen. Dazu trug sicherlich auch der Besuch eines Schiedsrichterlehrgangs bei.  So ist er inzwischen „Hausschiedsrichter“ bei Nachwuchsspielen auf dem Einheit-Sportplatz. Doch dieser ist auch so für Marcel eine zweite Heimstätte geworden. Denn da erweist er sich oft als „Hans Dampf in allen Gassen“. So ist er stets ein Motor wenn es um Arbeitseinsätze und Verschönerungsarbeiten in der Brunnenstraße der Kreisstadt geht. Dabei bringt gibt es von ihn auch recht gute Ideen, was aller verbessert werden kann. So kann der Verein nut hoffen, dass er mit seiner ehrenamtlichen Tätigkeit noch lange bei der Stange bleibt.

Für Freitag, den 3. Dezember 2021b hatte auch der KFV Fußball Salzland eine würdige Ehrungsveranstaltung geplant, doch diese wurde auf Grund der aktuellen Lage und der Verordnungen, nach langer Überlegung, auf 2022 verschoben. Trotzdem allen Sportfreundinnen und Sportfreunden von dieser Stelle aus ein herzlicher Glückwunsch vom Vorstand des KFV Fußball Salzland und ein großes Danke für die bisher geleistete ehrenamtliche Arbeit.

« zurück


verwandte Artikel


« zurück